Nachdem wir in der Vergangenheit stets mit dem Auto gen Spanien unterwegs waren, sollte es diesmal mit dem Flieger über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel an den Ebro gehen. Am 23.12.06 ging es dann endlich los, von Berlin aus starteten wir nach Barcelona, um dann von dort mit dem Leihwagen Richtung Riba Roja weiter zu fahren.
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In Barcelona war herrliches Wetter, die Sonne schien und bei Temperaturen um die 15 ° C lies es sich aushalten. Also beluden wir den Leihwagen und ab ging es auf die Autobahn. Doch wie wir dann in Reus von der Piste abfuhren, ging es ziemlich rasant mit den Außentemperaturen abwärts. Innerhalb nur weniger Kilometer sackte das Thermometer auf nur noch 0.5 ° C im Plusbereich ab. Mir wurde ganz schlecht beim Anblick, erst recht als dann in den Bergen kurz vor Falset zu dem Nebel auch noch Schnee kam. Ich befürchtete das es wohl nix mehr werden würde mit einem Waller in 2006 ...
Schließlich erreichten wir in der Dämmerung so gegen 18 Uhr Riba Roja, wo doch immerhin auch schon wieder eine Temperatur von 6 ° C herrschte, die ja aber nun auch nicht unbedingt nach fressenden Wallern aussah. Da es nun eh schon dunkel war und wir ja nur mit der Spinnrute Jagd auf unsere Lieblinge machen wollten, ließen wir den Tag bei einer Runde Havanna Club ausklingen und es ging zeitig ins Bett, um am nächsten Morgen bei Zeiten den ersten Angriff zu starten.
Gesagt getan ging es am Sonntag zuerst mal nach Ascó um die Lage zu peilen, jedoch es ging gar nichts! Das Wasser musste vor kurzem noch deutlich höher gewesen sein, das konnte man klar an den Krautresten in den Bäumen und am Ufer erkennen, ich schätze es dürften so zwischen 2 - 3 Meter mehr gewesen sein.
Also beschloss ich den Platz zu wechseln und es mal woanders zu probieren. Da der Platz ziemlich unzugänglich war und ich eh kaum mit Wallern rechnete, packte ich mir also nur die Zanderspinne, um wenigstens mal einen Stachelritter an die Rute zu bekommen. Anfangs ging leider auch hier nichts, doch plötzlich ein leichter Zupfer ... Anschlag er saß, aber nur kurz, dann schlitzte er wieder aus. Dies war mit Sicherheit kein Zander! Einige Würfe später bekam ich den nächsten an den Haken, jedoch auch dieser ging nach wenigen Minuten wieder vom Haken, da er den Gummi nach hinten vom Jig runter gezogen hatte und sich so vermutlich dabei vom Haken befreite.
Nur
2 Würfe später war meine Rute schon wieder krumm und diesmal schien er richtig
zu sitzen. Erst kam der Fisch mir bis fast vor die Füße, bis er beschloss einen
Ausflug in die Flussmitte zu machen. Ohne anzuhalten zog er die Schnur von der
Rolle, allerdings hatte ich auch mit einer 45 Gramm Diaflesh und einer 25er
Raptor auf einer 2500er Twin Power nicht wirklich viel dagegen zu setzen. Jedoch
ist es schon erstaunlich, was selbst so leichtes Gerät und so dünne Schnur doch
wirklich ab kann, wenn es sich um vernünftige Qualität handelt. Die Schnur auf
meiner Spule wurde weniger und weniger, ich sah schon fast das Ende der Spule
durchschimmern und sagte mir - Sekt oder Selters, drehte die Bremse fester und
fester.
Mein Kumpel Reiko ging schon in Deckung, da er schon dachte, das ihm die Diaflesh jeden Moment um die Ohren fliegt, schließlich war sie krumm bis ins Handteil (eigentlich war ja nur das Handteil krumm und ab dem Startring war sie einfach nur noch gerade). Schließlich brachte ich ihn zum stehen und begann langsam den Fisch wieder in meine Richtung zu bewegen, allerdings nur kurz, denn auf halben Wege hatte er wohl genügend Kräfte gesammelt und zog wieder los. Nach einigem hin und her hatte ich ihn dann schließlich vor den Füßen , wo er mir dann leider nach fast einer halben Stunde drillen, in den Steine verloren ging. Das war kein schlechter gewesen, dieser Waller hatte mit Sicherheit seine 2 Meter!
Da
ich nun die Gewissheit hatte das die Bartelträger doch beißen wollten, ging ich
zum Auto um das Gerät zu tauschen, es musste doch möglich sein hier einen Waller
raus zu bekommen! Also holte ich das harte Gerät und größere Köder um es erneut
zu versuchen. Was soll ich sagen, gleich beim ersten Wurf mit der Hammer-Rute
hatte ich schon
wieder einen Wels am Haken.
Reiko der die ganze Zeit neben mir fischte, stand wie blöd daneben und hatte nicht den leisesten Zupf. Tja, leider ging mir auch dieser Fisch in den Steinen nach hartem Drill wieder verloren. Es machte einfach keine Sinn dort weiter vom Ufer zu fischen, das Boot musste her!
Also ließen wir am späten Nachmittag mein Lorsby zu Wasser und starteten einen erneuten Versuch. Da jetzt auch Anja mit von der Partie war, bekam natürlich sie den ersten Biss und ab ging der Tanz. Jedoch es war an diesem Tag wirklich verhext und durch einen Materialfehler (die Öse vom Wirbel riss aus dem Tönnchen aus) ging auch dieser Kampf wieder zu Gunsten des Wallers aus. Dabei war er schon kurz vor der Landung und hatte schon einen gewaltigen Teppich aus Luftblasen abgelassen.
Wenigsten
zeigte er sich, aber erst nach dem Verlust noch kurz an der Oberfläche, wohl um
uns noch mal die Zunge raus zu strecken als ob er sagen wollte „...auch ihr
kriegt mich nicht...“, er war gewaltig, ich schätze er dürfte mindestens 2.10
Meter gehabt haben!
Na ja es sollte einfach nicht sein und da die Dämmerung nun schon herein gebrochen war beendeten wir diesen für alle schon fast deprimierenden Tag ... doch es sollte besser werden!
Für den nächsten Tag beschlossen wir es mal im Zwischenstau zu probieren und es ging auch gleich gut los. Am Platz angekommen bekam ich sofort beim ersten Wurf einen Biss, zuerst tippte ich auf einen dicken Zander, jedoch durfte ich diesen Verdacht gleich wieder revidieren.
Nach kurzem Drill konnte ich dann unseren ersten Weihnachts-Waller ins Boot ziehen, er war zwar mit 1.26 Meter nicht gerade ein Riese, doch wie man gestern merkte ist aller Anfang schwer und der war nun endlich gemacht!
So ging es dann nun auch
weiter, der Knoten war geplatzt und so konnte Reiko gleich einen 1.52er
nachlegen. Der Bruder hatte wohl vor kurzem noch Streit mit einem Artgenossen
gehabt, denn er war oben auf dem Kopf und auch an der gegenüberliegenden
Unterseite mit einer fetten Bisswunde gezeichnet ...
Ich glaube er hatte mit dem gesamten Kopf im Rachen seines Gegenüber gesteckt.
Die Sonne schien nun herrlich und somit machte es den Anschein, das die Jungs
sich wohl in flacherem und etwas ruhigerem Wasser ein wenig den Bauch wärmen
wollten.
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Nur etwa ein halbe Stunde später stand auch Anja nun mit krummer Rute im Boot und durfte ins schwitzen kommen. Denn obwohl es äußerlich nicht gerade sehr warm war, kam man beim Drillen doch ganz schön ins Schwitzen. Ihr Fisch war auch ein besserer und somit dauerte ihre Aufwärmphase etwas länger. Dennoch konnten wir diesen Waller auch problemlos landen, nach kurzer Messung und Fotosession am Ufer durfte er auch wieder in sein Element zurück.
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Leider hatte die Sonne in der Zwischenzeit wohl etwas von ihrer Kraft einbüßen müssen, denn im flacheren Wasser ging jetzt gar nichts mehr. Das durfte wohl daran liegen das sie schon anfing hinter den Bergen zu verschwinden, also entschlossen wir uns den Platz zu wechseln, um es mal im Tiefen zu probieren. Eine ganze Weile geschah gar nichts, allerdings konnten wir auch nur beschränkt aktiv nach den Fischen suchen, denn aus Platz und Gewichtsgründen hatten wir im Flieger auf die Mitnahme eines Echolotes verzichtet, was sich bei den kühlen Bedingungen nicht gerade als förderlich heraus stellte.
Doch einer ging noch, kurz zuvor hatte Reiko schon einen vorsichtigen Kontakt gehabt, denn die Jungs waren nicht gerade besonders aggressiv bei ihren Beiß-Aktivitäten .... doch jetzt saß er bei ihm am Haken und der Drill begann. Man merkte sofort das dies ein guter Fisch sein musste, immer wieder ging er in die Bremse und bog die Rute bis ins Handteil. Reiko keuchte wie eine alte Dampflok, denn schließlich war es sein erster wirklich guter auf die Spinnrute. Als er sich zum ersten Mal an der Oberfläche zeigte meinte ich sofort, ...“Glückwunsch zu deinem ersten Zweier mit der Spinne..“ und so war es dann auch. Ich landete wenig später den Wels und am Ufer beim Messen bekamen wir die Bestätigung, 2.04 hatte Reiko´s erster 2 Meter mit der Spinnrute ... er strahlte mehr wie die Sonne an diesem herrlich Tag.
Mit 4 Wallern und 2 Zandern konnte sich nun unsere Bilanz für diesen Tag auch schon sehen lassen. Gut es hätten noch einige Zander mehr sein dürfen, aber um die Stachelritter mache ich mir wirklich Sorgen. Nicht nur das sie mit etlichen Anglern, die ihnen überall und in allen Größen nachstellen und den doch schon gewaltigen Wallerbestand, ihr tun haben. Nun ist mit den Kormoranen wohl ihre Zeit am Ebro abgelaufen. Wieso?
Fakt ist, das alle Zander die wir gefangen haben sich in einer Größe zwischen 70 und 80cm bewegten. Fakt ist weiter, das wir bei unserem letzten Trip im Winter 2001 noch fast 200 Zander zu dritt fingen, dabei war eine normale Alterspyramide klar zu erkennen, wir fingen Fische in fast allen Größen. Jetzt waren es nur schlappe 6 Zander die wir an den Haken bekamen, die Beißphasen schwanken zwar da unten immer ein wenig, es war kein vergleich zu früheren Zeiten. Ich meine es kommt kaum noch etwas an Jungzandern nach, da wirklich an allen Stellen im Fluss Kormorane am jagen waren .... und Zander sind für sie eine wirklich leichte Beute.
Dies ist zu mindestens im Fluss so, ich hoffe in den Stauseen sieht das noch etwas anders aus, denn sonst ist der Zander am Ebro wohl bald verschwunden. Da der Jungfisch nicht mehr durch kommt und die wenigen Großen werden früher oder später den Anglern oder den Wallern zum Opfer fallen. (so wie auf dem Fotos, sah es an allen Stellen aus!!!)
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Am folgenden Tag spielte das Wetter nicht mit, es war saukalt und die Sonne lies sich den ganzen Tag nicht durch den Nebel blicken. Für Reiko schien es jedoch zu laufen und er konnte an gleicher Stelle wo er den 2.04er schon an den Haken kriegte, einen weiteren Wels mit 1.56 Meter zum Anbiss verleiten. Anja verlor später noch einen besseren Waller durch ausschlitzen im Drill, aber sie konnte immerhin noch einen schönen Zander landen. Bei mir war es nach dem ersten Wurf-Fisch von gestern wie verhext ....
Allerdings war es auch
wirklich saukalt.
Zwischendurch war uns so kalt das wir sogar ans Ufer gefahren sind um ein Feuer
zu machen um unsere
Füße mal wieder etwas aufzutauen. Gebissen hat dann leider
auch nichts mehr und wir beendeten den Tag auch relativ
zeitig, ich kann mich nicht erinnern schon einmal
so beim Wallerfischen gefroren zu haben.
So, Weihnachten war also nun Geschichte, der neue Tag musste mir mal wieder ein
Erfolgserlebnis bringen!
Anfangs schien alles wie gehabt zu laufen, gegen Mittag waren wir mit dem Boot auf dem Wasser und es passierte mal wieder gar nichts.
Es war sogar so kalt das ich mir Handschuhe zum Fischen anzog.
Dann wollte ich mal den Köder wechseln, es war trüb und nebelig, also sollte es doch mit einer auffälligen Farbe klappen. Ich tauschte meine Sandra in Perlmut gegen einen gleichgroßen Twister in Charteuse/Glitter .... welch weise Entscheidung. Gleich beim 2. Wurf zuckte etwas kurz an der Schnur, Anschlag ... der sitzt! Es war ein guter Fisch, der mich gleich dazu brachte die Handschuhe wieder auszuziehen.
Mit einer energischen Flucht setzte er sich schnell von uns ab, ich wollte auch nicht soviel Druck machen, da wir ja am ersten Tag hier schon Fische in den Steinen verloren hatten. Wir fuhren also mit dem Boot hinterher und brachten uns erst einmal über den Fisch um die Schnur im Wasser möglichst kurz zu halten. Nach einem geilen und sehr heftigem Drill konnte Reiko den Fisch schließlich landen.
Schnell fuhren wir zum Ufer um ihn zu vermessen und um Fotos zu schießen, er maß genau 2 Meter und war auch ansonsten gut genährt! War jetzt auch bei mir der Knoten geplatzt?
Um den relativ kleinen Platz erst einmal etwas gegen ein eventuelles Überfischen zu schonen wollten wir es jetzt mal entlang der Strömungskante versuchen, dort gab es auch reichlich Möglichkeiten für die Waller zu sanften Ablage außerhalb der Strömung in kleineren Kehrwassern und hinter großen Steinen. Welse fanden wir dort zwar keine, doch der ein oder andere Zander lies sich schon zum Anbiss verleiten.
Also ging es wieder an den Erfolgsplatz, es dauerte nicht lang bis meine Rutenspitze wieder leicht zuckte und wieder saß etwas am Haken. Auch dieser Bursche schien kein schlechter zu sein, doch es kam noch besser.
Das Wasser war wirklich sehr klar und man konnte trotz des trüben Wetters so an die 3m tief gucken. Als ich dann sah was da am Haken hing hätte ich nen Luftsprung machen können ... zum Glück hat mich die krumme Rute jedoch davon abgehalten. Ein wunderschöner Albino hatte diesmal den Köder geschnappt und auch er hatte für einen „Eiskalten Waller“ eine ordentlich Größe.
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Es war fantastisch den Fisch schon in tieferem Wasser seine Bahnen ziehen zu sehen, wenige Minuten später war auch er dann klar für den Landgang. 1.85 Meter maß dieser wunderschöne Goldwaller und ich glaube sogar es war der erste den ich mit der Spinnrute zum Fototermin überredete ...
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Die Frauen, die an diesem Tag ein Tour mit dem Auto in die flußab liegenden Orangenplantagen gemacht hatten wurden informiert. Zum Glück waren sie schon in unserer Ecke und wir konnten den Fisch ordentlich zu zweit zum Foto halten. Dieses Goldstück war wirklich eine super Entschädigung für die für mich mauen vorhergehenden Tage!! Nach der Fotosession wurde natürlich auch dieses herrliche Tier wieder behutsam in sein Element zurück gesetzt und der Feiertag konnte weiter gehen.
Unsere
beiden Frauen machten sich wieder auf den
Weg zum Auto, wir fuhren erneut raus an den Ort des
Erfolgs. Ich setzte diesmal einen etwas größeren Köder in gleicher Farbe an der
härteren Rute ein und machte einen Wurf nach dem anderen.
Nach etwa 10 Minuten des Misserfolgs beschloss ich wieder die andere Rute mit
dem Erfolgsköder umzusteigen. Gleich bei ersten Anwurf hatte ich einen leichten
Anbiss, der allerdings nicht saß.
Beim nächsten sollte es dann besser laufen, dieses mal hatte ich den Waller gehakt und erneut begann ein Drill auf Biegen und Brechen. Ich spürte sofort das dies ein richtig guter Fisch war, er zog das Boot gleich erst mal einige Meter stromauf, drehte dann ab, um sofort wieder flussauf zu ziehen. Das musste ein Großer sein! Reiko meinte nur es wäre absoluter Wahnsinn was ich mit der Rute mache, „...das grenzt ja schon an Vergewaltigung..“ Der Drill fand aber nach meinem Gefühl noch lange nicht am Limit statt!
Dann zeigte sich der Gigant zum ersten Mal an der Oberfläche, der hat über 2.10 meinte ich sofort, wenig später konnte Reiko ihn sicher landen. Als er dann vor uns auf der Matte lag konnte man erst einmal richtig die Ausmaße des Fisches auf sich wirken lassen. Er war gut genährt und hatte einen makellosen kräftigen Körper und mit seinen 2.12 Meter musste er sich weis Gott nicht verstecken.
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Nach
den obligatorischen Erinnerungsfotos, einer Zigarette und einem anständigem
Wallerbier ging es erneut hinaus, denn schließlich sollte ja Reiko an diesem Tag
auch noch feiern können.
Doch es kam wie es kommen musste, nach nur 2 Würfen mit meinem neuen „Wunderköder“ hing der nächste Wels bei mir am Haken. Auch dieser Fisch war kein kleiner und erneut begann das Spiel von vorn.
In diesem Drill musste ich zum einen feststellen, das auch ich keine 20 mehr bin und außerdem gehen 4 Waller dieser Güte wohl wirklich bei jedem auf das Kreuz.
Dennoch konnte ich ihn natürlich besiegen und am Ufer nach dem Messen konnte ich mich über den 3. Wels der 2 Meterkategorie an diesem Tag freuen ... und das nach den 3 voran gegangenen Tagen.
Reiko konnte heute leider keinen mehr erwischen, nicht mal den kleinsten Biss hatte er bekommen. Für mich war es allerdings ein unvergesslicher Tag, an dem einfach alles gepasst hat.
Alle Fische fing ich jedoch auf ein und denselben Köder, wir probierten andere Farben, Köder in gleicher Farbe und anderer Größe, aber sie wollten nur ihn, diesen einen. Da nun auch die Dämmerung schon herein gebrochen war beendeten wir den Tag und ließen ihn bei ein paar ordentlichen Drinks, natürlich auf meine Kosten, ausklingen.
Für den kommenden Tag waren die Erwartungen natürlich groß und diesmal hatte auch Reiko wieder ein Erfolgerlebnis. Jedoch war der Fisch nicht ganz so groß wie die vom gestrigen Tag, aber dennoch waren wir wieder einmal erfolgreich und nur das zählt. Mit seinen 1.67 Meter war auch dieser nicht gerade ein Zwerg! Da der Tag nicht so erfolgreich verlief war für den kommenden Tag noch ein Versuch im Zwischenstau geplant.
Also ging es mal wieder im Zwischenstau auf Tour, doch ich denke wir mussten jetzt so langsam den schon länger anhaltenden kalten Temperaturen Tribut zollen. Da vermutlich die Wassertemperatur gesunken sein dürfte, hatten die Wallis in der Zwischenzeit wohl kaum noch Fresslaune. Jedoch fing es wiedereinmal gut an, Anja hatte nach kurzer Zeit den ersten Biss. Man konnte aber auch in dem Verhalten der bärtigen Freunde schon merken das sie nicht mehr sooo agil waren. Anja war´s egal, einige Minuten später konnte ich ihren zweiten Wels landen, es war mit 1.69 Meter ein weiterer schöner Winter-Walli.
Für
diesen Tag war es dann leider, wir hatten zwar noch den ein oder anderen Biss,
jedoch dürfte es sich dabei um Zander gehandelt haben, die unsere relativ großen
Köder wohl nicht richtig gepackt hatten.
Also ging es für den letzten Tag noch einmal mit dem Boot an die Stelle der Giganten! Aber das war es jetzt wohl wirklich, auch hier war nix mehr zu machen. Wir fischten alles durch was die Box so hergab, da sie ja anscheinend teilweise doch sehr farbfixiert gewesen waren.
Nach gut einer Stunde beschlossen wir den Platz noch einmal zu wechseln bzw. auch es mal wieder auf meine alte und schon oft sehr erfolgreiche Weise zu probieren.
Also machten wir das Boot frei und ließen uns das Ufer abfischend treiben. Es ging ganz gut, nach nur etwa 50 Metern hatte ich den ersten Biss. Ich setzte den Anschlag und tippte zuerst auf einen Zander, doch es war wieder ein Waller. Er hatte halt nur wieder ein wenig länger gebraucht um den Turbo zu zünden. Allerdings war dies kein besonders großer, aber dennoch sehr schöner Fisch, mit leicht gelblicher Flanke und gelber Oberlippe.
Es hatte also wieder einmal funktioniert, deshalb probierten wir es auch weiter. Es dauerte aber eine ganze Ecke bevor sich wieder etwas tat. Dies lag aber auch daran das wir jetzt erst einmal einen Flachwasserbereich umschiffen mussten, bevor es wieder tiefer wurde. Dann an einer Kante vor einer Sandbank trauten wir unseren Augen kaum. Da kamen doch tatsächlich 2 Wallis aus vielleicht 1 Meter tiefem Wasser angeschwommen, wohl neugierig geworden auf die Geräusche die wir im Boot machten, vermutlich hatten sie sich auf den Steinen im Flachwasser von der Sonne wärmen lassen.
Reiko warf den ersten gleich an und der lies sich nicht zweimal bitte und packte gleich zu ... Wallerfischen auf Sicht und das im Winter. Im Drill bemerkte ich sofort ein eigenartiges Geräusch und meinte ...“hör mal da klappert doch was“..., als er dann nach oben kam wusste ich auch gleich was es war. In seinem Maulwinkel hing ein Wobbler, ein Andenken aus alten Tagen, die Drillinge waren schon verrostet und die Verletzung hatte sich schon entzündet. Wir befreiten den Fisch natürlich gleich von seinem Handicap und nach der Fotosession konnte er wieder unbeschwert seiner Wege schwimmen.
Das war es dann auch wirklich gewesen, wir ließen uns zwar noch einige hundert Meter treiben, allerdings passierte rein gar nichts mehr und da ja heute Silvester war beendeten wir den Tag auch relativ zeitig. Was wollten wir auch mehr, wir hatten beide am 31.12.06 unseren letzten Waller für 2006 gefangen und konnten nun gelassen die Feier zum Jahreswechsel angehen.
Das Fazit der Tour lautet ... auch zur kalten Jahreszeit lohnt es sich immer wieder einen Trip an den Ebro zu unternehmen. Ich war jetzt das 3. mal zu der Zeit unten gewesen, 2 mal davon nur mit der Spinnrute ... und dicke Waller gefangen haben wir immer! Bis auf den ersten kleinen Waller von mir fingen wir alle Fische ausnahmslos auf Twister bis etwa 23 cm Länge, ich habe zwar auch sehr oft andere und größere Köder probiert, doch immer ohne Erfolg!
Catch & Release
und dicke Fische
Euer
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