Vorhut zum Po – Event 2005
Liebe Wallergemeinde,
wie immer sind wir bemüht unsere Events so gut
als möglich im Vorfeld zu organisieren und vor Ort abzustimmen. |
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Spitzi war bereits vor Ort,
Armin wollte mich begleiten bzw. den Wagen fahren, so jedenfalls sah
es die Planung vor, hätte nicht zwei Tage vorher Heinz angerufen und
ebenfalls seine Teilnahme angekündigt. Ein kurzer Anruf bei Spitzi,
der Rücksprache bei Andy nahm, und die neue Konstellation hatte
grünes Licht … |
Alles lief nach Plan und gegen 4 Uhr in der Früh waren wir bei den Wallerknallern angekommen, noch eine Mütze Schlaf und alle freuten sich schon auf das Frühstück. Voller Ungeduld stieg ich gegen 7 Uhr aus und humpelte zur Steganlage, was für ein Anblick, nach OP, Krankenhaus und täglicher Krankengymnastik, lag er im Schein der aufgehenden Sonne majestätisch vor mir, der PO, noch beeindruckender als sonst….. |
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Nach einer herzlichen Begrüßung der Campcrew kam auch Spitzi in die Gaststube
und wir frühstückten gemeinsam, meine Blicke glitten immer wieder zum Fluss und
ich dachte immer wieder,…….endlich wieder vor Ort !!
Nachdem sich Andy zu uns gesellte wurde unser Programm geschmiedet, Heinz und
Armin in einem Boot, und ich mit Spitzi auf der Wallerdundee. Heinz bastelte sofort an seinen verbesserten Seitenplanern, andere hatten bereits damit am Main gefangen, er noch nicht, und genau das wollte er dieses Mal unbedingt ändern. Keine 5 Minuten später vollzog er noch von der Steganlage aus, den ersten erfolgreichen Test und beeindruckte mit einem fast verwirbelungsfreien Manöver alle anwesenden Angler. Ich schätze einmal, dass Armin als Bootspartner spätestens jetzt ahnte, wie Heinz fischen würde… Wie schon vorab von Andy erwähnt ließ ein durch Hochwasser angeschwollener Po mit 1,5m über Normal nichts in seinem Umfeld liegen, er riss alles mit in Richtung Meer, das Treibgut war schon heftig und daher nahmen viele den kleinen Po als Ausweichstation ins Programm, dass dieses mehr als nur eine Verlegenheitsmaßnahme war, zeigte sich sehr schnell…. Mich freute es besonders, hatte ich in meinem letzten Bericht bereits Kontakt mit dem etwa 55km langen Seitenarm machen dürfen, so war nun klar, dieses Mal fahren wir weiter als nur 10km inmitten von herrlicher Natur…. |
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Beim verladen konnte ich immer wieder Spitzis Standartspruch hören : ,, Immer langsam ,, zwar galt er selten mir denn schnell war ich sicherlich nicht unterwegs, sondern eher einem sichtlich nervösen Heinz. Spitzi war sehr um mein Wohlbefinden bemüht, denn nützlich konnte ich mich eigentlich nicht machen, mein bescheidenes Ziel bestand lediglich darin, ohne Schaden ins Boot zu gelangen und meinen Stuhl so zu platzieren, dass ich Spitzi nicht störte. Für mich eine ungewohnte Rolle die es aber zu akzeptieren galt, was nicht geht, dass geht einfach nicht. Hauptsache dabei und außerdem hatte ich ja noch meine Kamera immer parat, und Spitzi somit ein Problem mehr. Es geht raus zum Fisch |
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Unterwegs kamen wir einem Guideboot von Andys Flotte vorbei, so groß wie die
Buchstaben ARMIN den Bootsrumpf zierten, so imposant saß Armin der darauf Wert
legt, dass er unter 2m groß ( 1,99 m !! ) ist auf einem Stuhl, ein wahrer Hüne
und Pfundskerl, der auch kräftig reinschaufeln kann, wenn es was zu futtern
gibt… |
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Wir drifteten immer weiter, an herrlichen versunkenen Bäumen und Hecken vorbei und über bis zu 10m tiefen Gumpen, Spitzi's Echolot mit GPS ( vom feinsten ) verriet einige Waller am Grund. Obwohl um diese Jahreszeit der kleine Po etwas an seinem Umfeld einbüßte da sich alles Grüne erst in einer frühen Phase befand und Stellenweise eher karg wirkte, hatte mich sein Zauber wieder sofort in seinen Bann gezogen… |
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Auch Heinz und Armin blieben ohne Fisch, nach einem Gerstensaft holte Armin
seinen Schlafmangel nach, er hatte Augen wie ein Albino, während Spitzi und ich
wieder raus fuhren. Heinz der noch immer im Seitenplanerfieber war, beschloss
nach Rücksprache mit Andy in unmittelbarer Nähe des Camps festzumachen und
seinen Erfindungen wieder freien Lauf zu verschaffen, alle waren gespannt, ob es
auch bei Ihm endlich klappt. Der Hauptstrom flussabwärts war angesagt, an einer
Mündungsspitze verankerte Spitze das Boot äußerst präzise und wir ließen unsere
Aale raus, leider tauchten immer wieder wahre Bäume hinter dem Boot auf. Über
eine Stunde hatten wir richtig Glück, dann geschah es, während ich meine
Montagen noch schnell am Stück einholen konnte, verriss es alle Montagen von
Spitzi, es war so schlimm, dass ich noch nicht einmal Bilder machen wollte als
unser Driftkönig alle Montagen beschneiden musste, überhaupt mit dem Messer war
er unberechenbar, denn zuvor hatte er auch mir unabsichtig ( vielleicht aber
auch nicht !! ) die Hauptschnur an meiner Leitner Rute zerschnitten. Nachdem wieder alles soweit sortiert war und ich Spitzi mit meinen Knotenlöser Künsten beeindrucken konnte, stellten wir erstaunt fest, dass wir nun eine Pose mehr als vorher hatten. Anscheinend hatte oberhalb von uns auch jemand Federn gelassen… |
Ich hielt Ihm wie gewohnt kurz die Nase zu, er schreckte im Halbschlaf auf
verschluckte sich, und ich nutzte die wenigen Minuten um sofort einzuschlafen… |
Der 2.Tag
Am nächsten Morgen war es regnerisch und es herrschte dichter Nebel, dennoch
waren wir guter Dinge, auch wenn wieder einmal mein Ruf zum Thema Nr.1 wurde… |
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Spitzi zog sich seinen berühmten und neuerdings wieder dichten Kombi an, auch ich geizte nicht mit Regenbekleidung, denn diese war bitter nötig…
Im kleinen Po herrschte reger Bootsverkehr, denn auch andere Boote suchten dort
Zuflucht, wir fischten zu beginn aus dem verankerten Boot und kauerten unter dem
Schirm. Da in solchen Situationen nichts über eine warme Tasse Capuccino geht,
übernahm ich gerne diesen Part. Allerdings war er für Spitzi zu heiß, viel zu
heiß, prustend verschaffte er sich die notwendige Kühlung, ich amüsierte mich
prächtig obwohl ich mir auch die Lippen verbrannte aber aufgrund guter
Körperbeherrschung die Schmerzen unterdrückte… |
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Dann nahm er eine ominöse blaue Flasche aus dem Bordkühler, ein guter Schluck und es wurde uns auch ohne heiße Getränke wieder wärmer, bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, das Spitzi an seinem Allerwertesten irgendwie eine undichte Stelle haben musste, gnadenlos hielt ich mit der Nikon drauf…. |
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Dann kam ein Anruf von Heinz, der bis auf die Strümpfe nass war, eigentlich wollte er ins Camp, nach meiner Bemerkung ,, Weichei ,, hielt er aber tapfer durch und wurde später mit herrlichem Sonnenschein belohnt, was er lautstark mit einem Halelulja annahm, diese Hessen mit ungarischem Blut in den Adern….., spätestens jetzt war auch der letzte Waller abgehauen…
Mit der Sonne verschwand unser Schirm und ungebrochener Tatendrang erwachte,
jetzt war wieder driften angesagt, auf geht’s zu den Wallern…. |
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Keine halbe Stunde später durfte ich wieder drillen, dieses Mal war der Wels und auch die Gegenwehr etwas größer und ich wagte sogar die einbeinige Handlandung, die gelang… |
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Nach abenteuerlicher Fahrt meines Po – Delta Kommander legten wir im Camp an und
saßen später gemütlich in einer großen Runde zusammen, um Details zum Ablauf
unseres Po – Events abzustimmen. Nach reichlich Feuerwasser, bezogen wir in der
Nacht unsere Betten und auch das schnarchen von Armin war mir egal….. |
Der 3.Tag
Der letzte Tag, Heinz wollte unbedingt am Hauptstrom angeln um sich vom Umfeld einen besseren Überblick zu verschaffen, wir taten das, denn das Treibholz wurde mittlerweile weniger und der Wasserstand war zwischenzeitlich auch gesunken. Es ging driftend flussabwärts in Richtung Brücke Adria, den ganzen Morgen suchten wir Echos, fanden aber keine, es war wie verhext. Armin und Heinz kamen kurz vorbei und teilten uns mit, dass sie wieder in den kleinen Po fahren wollten….. Trotz eines Schweinsbratens zu Mittag den mir Spitzi empfohlen hatte, zogen sie sofort von dannen, wir verköstigten allerdings das Menü mit Heißhunger, also Jungs, Sonntags Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut !! Nach dem gelungenen Mahl war auch bei uns wieder die 55km lange Wasserstrasse
angesagt, als wir bei den beiden ankamen und hörten, dass sie noch nicht
erfolgreich waren, war ich froh wenigstens gut gegessen zu haben. Wir fuhren
jedenfalls noch weiter, viel weiter….. |
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Vorbei an herrlichen Plätzen und immer wieder viel Holz, der Uferbereich wechselte trotz fehlendem Laubkleid immer wieder sein Gesicht, mittlerweile war es Windstill, dennoch kam ein permanenter Wellengang zu Stande, verantwortlich dafür waren die Auswirkungen der Gezeiten, für mich faszinierend und die Posen tauchten auf und ab… |
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Ich schaute entspannt dem auf und ab zu, bis ich sah das eine Pose fehlte,
Spitzi setzte den Anschlag und drückte mir die Rute in die Hand, etwas mehr
Widerstand machte sich am anderen Ende bemerkbar und nach einigen Bildern von
Spitzi, landete ich einen halbstarken Waller sicher im Boot… |
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Ich war noch in Gedanken, wieder eine Pose weg, beim Drill merkte ich das es wieder ein kleiner Bursche gewesen sein muss, dennoch Spaß hatte es mir schon gemacht…
Beim versorgen des Fisches entdeckte ich wahrlich seltsames, neben unserem
sauber gehakten Vorfach, schaute noch ein weiteres aus dem Schlund. Noch nicht
alt oder verwittert, nein es war relativ frisch und abgeschnitten worden.
Überhaupt war dieser Wels ein Unikum, denn eine seiner Barteln war seltsam
verwachsen, was wir natürlich auch als Foto festhielten.. |
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Spät fuhren wir wieder zurück, zurück blieb auch ein gewaltiger Eindruck, viele aussichtsreiche Stellen und Löcher hatte ich in den vergangenen Tagen kennen gelernt, klar das ich das beim Event ausnützen werde, irgendwann kommt er bestimmt, der Kracher hinter dem ich bereits über 4 Jahre in Italien her bin….
Im Camp erfuhren wir, dass Heinz zwar Bisse an seinen Montagen hatte, allerdings
die falschen Haken verwendete, da ich große Vorurteile diesbezüglich habe, gehe
ich auch nicht in die Tiefe, nur soviel sei gesagt, bei meinen Haken wird es
immer einen Anschlag geben !! Zum Schluss noch einen persönlichen Dank an Dich lieber Spitzi, es ist nicht alltäglich was 3 Tage auf der Wallerdundee deinerseits unternommen wurde, damit ich einigermaßen klar kam und etwas zu sehen bekam…, meine Revanche folgt auf dem Fuße.. Auch Armin und Heinz sei Dank für das tragen meines Tackles und anderen Aktionen, beim nächsten Mal bin ich wieder ganz der alte, hoffe ich jedenfalls, wenn nicht habt Ihr ja bereits Routine…… Mein Fazit : Eine mittlerweile durch Sonneneinwirkung ,, geschälte ,, Nase, eine zufrieden stellende Fang – Bilanz und das Versprechen an der Durchschnittsgröße noch zu arbeiten, vielleicht sogar noch vor dem Po – Event… Zum Po – Event selbst kann ich nur jedem Teilnehmer empfehlen, sich für einen Tag einen Guide zu nehmen, dass ist gut angelegtes Geld und das Camp ist außerdem in der Lage bis zu 18 Angler täglich zu guiden. Man spart sich Zeit und Nerven und erhöht ungemein die Chancen auf einen erfolgreichen Verlauf unserer Veranstaltung, glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche, denn auch die Teammitglieder werden alles geben müssen um erfolgreich bestehen zu können….., die Drifterei ist effektiv die beste Methode im Delta, zwar ist sie keine Hexerei, bedarf aber einer ausführlichen Einweisung.
Klar, ich kann mit Boje oder aus dem verankertem Boot fischen, aber das
statische fischen hält gegenüber dem Driften keinen Vergleich stand, dass ist
auch der Grund warum bei den Wallerknallern seit nunmehr fast 10 Jahren auf
diese effiziente Variante gesetzt wurde und das überaus erfolgreich !! Für alle die sich nichts unter dem Begriff ,, DRIFTEN ,, vorstellen können, hier mein bescheidener Versuch etwas Licht ins Dunkel zu bringen....... |
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Nützliche Infos zur Skizze : 1. Die längste Rute oder die mit dem höchsten Punkt über dem Boot, sollte auch am weitesten ausgebracht werden 2. Die Posen sollten untereinander genügend Abstand vorweisen, beim schleppen ( die Posen bewegen sich dann auf der gestrichelten Linie alle in die Mitte ) entsteht sonst Schnursalat. 3. Die Tipprute direkt am Boot wird auf Grund gelegt und ständig gehoben bzw. gesenkt. 4. Auch wenn es sich unglaublich anhört, manche Profis bringen bis zu 12 Ruten pro Boot aus, dass funktioniert nur dann, wenn über große Distanzen gefischt wird und der Bootsführer über genügend Erfahrung verfügt. 5. Die Anordnung der Ruten ist unterschiedlich, sie ist abhängig von Wind und Strömungsverhältnissen. 6. Die Fernbedienung des Driftmotors sollte immer in die gleiche Richtung zeigen, egal wo man sitzt oder sie anbringt, verdreht man sie, werden alle Manöver seitenverkehrt ausgeführt und das Chaos ist vorprogrammiert. 7. Es sieht schwieriger aus, als es ist, wenn jeder seine festen Aufgaben an Bord hat. Wir hatten damals bei unserem ersten Aufenthalt im Delta nach einem Tag Guiding bereits 9 Ruten fast störungsfrei ausbringen können und fingen auch Fische…
8. Bei einem Biss sollten alle störenden Ruten umgehend eingezogen werden, ein
erneutes setzen der Posen ist sinnvoll, wenn der Anker zuvor ausgebracht wurde.. |
In diesem Sinne ..... bis bald am Po
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