Vorhut zum Po – Event 2005

 

Liebe Wallergemeinde,

wie immer sind wir bemüht unsere Events so gut als möglich im Vorfeld zu organisieren und vor Ort abzustimmen.
Obwohl körperlich noch einige Defizite nach meiner Knie – OP vorhanden sind und meine Gehhilfen noch immer am Mann sind, beschloss ich dennoch einen Kurztrip ins Delta zu wagen um mit Andy einiges abzuklären.
Zwar war an ein angeln eigentlich nicht zu denken, aber ohne meine Ruten wollte und konnte ich bei aller Einsicht wirklich nicht fahren. Mit Kamera einer Bootstasche und Schlafsack sollte es losgehen, noch nie hatte ich so wenig Gepäck im Schlepptau…

Spitzi war bereits vor Ort, Armin wollte mich begleiten bzw. den Wagen fahren, so jedenfalls sah es die Planung vor, hätte nicht zwei Tage vorher Heinz angerufen und ebenfalls seine Teilnahme angekündigt. Ein kurzer Anruf bei Spitzi, der Rücksprache bei Andy nahm, und die neue Konstellation hatte grünes Licht …
Allerdings riet uns Andy fairer Weise ab zu kommen, Hochwasser und vor allem Treibgut erschwerten die Fischerei ungemein, was wir aber in Kauf nahmen…

Donnerstags gegen 16Uhr 30 trafen Heinz und Armin bei mir in Saarbrücken ein, schnell geladen und es ging auf ins Delta nach Italien.
Wie immer herrschte eine ausgelassene Stimmung, die bei mir allerdings immer wieder von Ängsten getrübt wurden, ich hatte keine Ahnung ob ich mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht doch etwas zu viel zugemutet hatte…..

Den ersten Stop hatten wir kurz vor Basel, Armin der hinten saß, wollte gerade aussteigen, als Heinz trotzdem noch etwas zurück fuhr. Armins Bein wurde dadurch zwischen Radkasten und Reifen eingeklemmt, seine halbhohen Schuhe wurden vom Fuß gerissen und der hintere Wadenbereich wurde wie nach einem Wallerbiss komplett gehäutet, ich dachte jedenfalls, dass war es dann wohl, aber Armin biss die Zähne zusammen und hielt durch, vor allem als ich ihm meine Krücken anbot….
Heinz war sichtlich geschockt über sein Malheur, die erste Runde Kaffee nach dem Gotthard – Tunnel war jedenfalls seine, und damit kam er gut weg….

Alle Stunden etwa, mussten wir kurz anhalten, länger konnte ich mit meinem ledierten Bein einfach nicht sitzen, außerdem herrschte Rauchverbot im Wagen von Heinz, so kam es, dass ich auch öfters simulierte um eine Zigarette paffen zu können…

Alles lief nach Plan und gegen 4 Uhr in der Früh waren wir bei den Wallerknallern angekommen, noch eine Mütze Schlaf und alle freuten sich schon auf das Frühstück. Voller Ungeduld stieg ich gegen 7 Uhr aus und humpelte zur Steganlage, was für ein Anblick, nach OP, Krankenhaus und täglicher Krankengymnastik, lag er im Schein der aufgehenden Sonne majestätisch vor mir, der PO, noch beeindruckender als sonst…..

Nach einer herzlichen Begrüßung der Campcrew kam auch Spitzi in die Gaststube und wir frühstückten gemeinsam, meine Blicke glitten immer wieder zum Fluss und ich dachte immer wieder,…….endlich wieder vor Ort !!

Nachdem sich Andy zu uns gesellte wurde unser Programm geschmiedet, Heinz und Armin in einem Boot, und ich mit Spitzi auf der Wallerdundee.
Nach etlichen Tassen Kaffee und zahlreichen Bemerkungen über meine Gehbehinderung, wurde uns die Unterkunft zugewiesen, eine 4 Mann Hütte mit allem was von Nöten war…

Heinz bastelte sofort an seinen verbesserten Seitenplanern, andere hatten bereits damit am Main gefangen, er noch nicht, und genau das wollte er dieses Mal unbedingt ändern. Keine 5 Minuten später vollzog er noch von der Steganlage aus, den ersten erfolgreichen Test und beeindruckte mit einem fast verwirbelungsfreien Manöver alle anwesenden Angler. Ich schätze einmal, dass Armin als Bootspartner spätestens jetzt ahnte, wie Heinz fischen würde…

Wie schon vorab von Andy erwähnt ließ ein durch Hochwasser angeschwollener Po mit 1,5m über Normal nichts in seinem Umfeld liegen, er riss alles mit in Richtung Meer, das Treibgut war schon heftig und daher nahmen viele den kleinen Po als Ausweichstation ins Programm, dass dieses mehr als nur eine Verlegenheitsmaßnahme war, zeigte sich sehr schnell….

Mich freute es besonders, hatte ich in meinem letzten Bericht bereits Kontakt mit dem etwa 55km langen Seitenarm machen dürfen, so war nun klar, dieses Mal fahren wir weiter als nur 10km inmitten von herrlicher Natur….


Immer langsam

Beim verladen konnte ich immer wieder Spitzis Standartspruch hören : ,, Immer langsam ,, zwar galt er selten mir denn schnell war ich sicherlich nicht unterwegs, sondern eher einem sichtlich nervösen Heinz.

Spitzi war sehr um mein Wohlbefinden bemüht, denn nützlich konnte ich mich eigentlich nicht machen, mein bescheidenes Ziel bestand lediglich darin, ohne Schaden ins Boot zu gelangen und meinen Stuhl so zu platzieren, dass ich Spitzi nicht störte. Für mich eine ungewohnte Rolle die es aber zu akzeptieren galt, was nicht geht, dass geht einfach nicht. Hauptsache dabei und außerdem hatte ich ja noch meine Kamera immer parat, und Spitzi somit ein Problem mehr.

Es geht raus zum Fisch
 


Das Wetter war trotz meines Rufes an diesem Tag verheißungsvoll, etwas bewölkt warm und trocken, die Wassertemperatur war zwar innerhalb kürzester Zeit gesunken, hatte aber immer noch um die 14 Grad, das Treibgut allerdings war auch im kleinen Po ein Problem und immer wenn ein Boot durchfuhr lösten sich weitere Bäume und Äste am Ufer und machten sich in Richtung Meer auf den Weg. Keine einfache Situation wenn man fischen möchte, aber eine Gelegenheit für Bilder…..
 


Nach etwa 15km Fahrt im kleinen Po und einigen Slaloms von Spitzi um dem treibenden Holz auszuweichen begannen wir zu driften, vielmehr Spitzi begann, denn ich konnte nicht anpacken, aber für den König der Drifterei kein Hindernis, schnell waren einige Ruten mit Aalen im Wasser, auch unsere Wallerforum – Posen feierten ihr Debüt….
 


Heinz und Armin fischten vom verankerten Boot aus und die Seitenplaner von Heinz leisteten ganze Arbeit, wenn nur nicht so viel Treibgut angeschwemmt worden wäre….
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, innerhalb kürzester Zeit hatten wir alle einen Sonnenbrand, eine Creme hatte niemand mit, da ich ja mit meinem Schlechtwetterruf dabei war…

Unterwegs kamen wir einem Guideboot von Andys Flotte vorbei, so groß wie die Buchstaben ARMIN den Bootsrumpf zierten, so imposant saß Armin der darauf Wert legt, dass er unter 2m groß ( 1,99 m !! ) ist auf einem Stuhl, ein wahrer Hüne und Pfundskerl, der auch kräftig reinschaufeln kann, wenn es was zu futtern gibt…
Also Event – Teilnehmer, wenn Ihr glaubt auf einem Boot einen stehenden Angler zu sehen, handelt es sich um Armin ( sitzend !! )
 


Wir drifteten immer weiter, an herrlichen versunkenen Bäumen und Hecken vorbei und über bis zu 10m tiefen Gumpen, Spitzi's Echolot mit GPS ( vom feinsten ) verriet einige Waller am Grund. Obwohl um diese Jahreszeit der kleine Po etwas an seinem Umfeld einbüßte da sich alles Grüne erst in einer frühen Phase befand und Stellenweise eher karg wirkte, hatte mich sein Zauber wieder sofort in seinen Bann gezogen…
 


Schnell verging der Nachmittag, was blieb war eine gerötete Haut, vor allem meine Nase glühte förmlich, wir beschlossen daher zum Abendessen rein zufahren, schließlich gab es Hähnchen und Pommes…

Ein weiteres Highlight in der Gaststube war ein Tischfußballspiel, nach dem ,, Hähnderl ,, tönte Spitzi über seine Künste am Gerät, beeindruckt lauschten wir, bis Andy zu uns stieß und Spitzi daran erinnerte, dass dieser zuvor sage und schreibe 13 : 0 verloren hatte, natürlich hatte er alle Lacher auf seiner Seite und als ich trocken bemerkte : ,, Das war ja verdammt knapp ,, gab es bei allen kein halten mehr….
Spitzi musste darauf hin ein, zwei Bierchen trinken….
 

Auch Heinz und Armin blieben ohne Fisch, nach einem Gerstensaft holte Armin seinen Schlafmangel nach, er hatte Augen wie ein Albino, während Spitzi und ich wieder raus fuhren. Heinz der noch immer im Seitenplanerfieber war, beschloss nach Rücksprache mit Andy in unmittelbarer Nähe des Camps festzumachen und seinen Erfindungen wieder freien Lauf zu verschaffen, alle waren gespannt, ob es auch bei Ihm endlich klappt. Der Hauptstrom flussabwärts war angesagt, an einer Mündungsspitze verankerte Spitze das Boot äußerst präzise und wir ließen unsere Aale raus, leider tauchten immer wieder wahre Bäume hinter dem Boot auf. Über eine Stunde hatten wir richtig Glück, dann geschah es, während ich meine Montagen noch schnell am Stück einholen konnte, verriss es alle Montagen von Spitzi, es war so schlimm, dass ich noch nicht einmal Bilder machen wollte als unser Driftkönig alle Montagen beschneiden musste, überhaupt mit dem Messer war er unberechenbar, denn zuvor hatte er auch mir unabsichtig ( vielleicht aber auch nicht !! ) die Hauptschnur an meiner Leitner Rute zerschnitten.
Schuld an dem Debakel hatte ein dicker Schubverband der vorbei donnerte, Spitzi musste mich gar festhalten. Beide dachten wir an Heinz im kleineren Boot, denn die Wellen waren echt wuchtig…..

Nachdem wieder alles soweit sortiert war und ich Spitzi mit meinen Knotenlöser Künsten beeindrucken konnte, stellten wir erstaunt fest, dass wir nun eine Pose mehr als vorher hatten. Anscheinend hatte oberhalb von uns auch jemand Federn gelassen…


Auf jeden Fall entschlossen wir uns, es für heute gut sein zu lassen und tranken in der Gaststube mit Andy noch etwas Kühles. Als ich zu später Stunde in unserer Unterkunft ankam, Heinz lebte noch und war auch schon am dösen, aber ich fühlte ich mich wie in der Höhle des Löwen, denn unser Armin schnarchte fürchterlich laut…, zu laut !!

Ich hielt Ihm wie gewohnt kurz die Nase zu, er schreckte im Halbschlaf auf verschluckte sich, und ich nutzte die wenigen Minuten um sofort einzuschlafen…
Mag vielleicht Gemein klingen, ist aber äußerst effektiv !!
 

 

Der 2.Tag

 

Am nächsten Morgen war es regnerisch und es herrschte dichter Nebel, dennoch waren wir guter Dinge, auch wenn wieder einmal mein Ruf zum Thema Nr.1 wurde…
Ein kerniges Frühstück mit Nutella von Heinz als Zugabe, kurze Lagebesprechung und die Erlebnisse von Heinz mit dem Schuber und Treibholz das ein angeln unmöglich machte, und schon ging es kurz vor Mittag raus, es war zwar später geworden als ursprünglich geplant, aber wenigstens waren wir endlich ausgeschlafen, wieder ging es in den kleinen Po, denn noch immer schwemmte der Fluss regelmäßig größere Ansammlungen von Holz mit sich….
Spitzi machte sich einen Spaß daraus, mit gewaltiger Heckwelle zu fahren, auch das war mir eine Aufnahme wert…
 


Spitzi zog sich seinen berühmten und neuerdings wieder dichten Kombi an, auch ich geizte nicht mit Regenbekleidung, denn diese war bitter nötig…

Im kleinen Po herrschte reger Bootsverkehr, denn auch andere Boote suchten dort Zuflucht, wir fischten zu beginn aus dem verankerten Boot und kauerten unter dem Schirm. Da in solchen Situationen nichts über eine warme Tasse Capuccino geht, übernahm ich gerne diesen Part. Allerdings war er für Spitzi zu heiß, viel zu heiß, prustend verschaffte er sich die notwendige Kühlung, ich amüsierte mich prächtig obwohl ich mir auch die Lippen verbrannte aber aufgrund guter Körperbeherrschung die Schmerzen unterdrückte…
Zwischendurch machten wir eine Fotosession in Sachen Stopperknoten, da es verschiedene Varianten gibt, sehr informativ und ich hatte eine weitere sinnvolle Beschäftigung…
 

Dann nahm er eine ominöse blaue Flasche aus dem Bordkühler, ein guter Schluck und es wurde uns auch ohne heiße Getränke wieder wärmer, bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, das Spitzi an seinem Allerwertesten irgendwie eine undichte Stelle haben musste, gnadenlos hielt ich mit der Nikon drauf….


Dann kam ein Anruf von Heinz, der bis auf die Strümpfe nass war, eigentlich wollte er ins Camp, nach meiner Bemerkung ,, Weichei ,, hielt er aber tapfer durch und wurde später mit herrlichem Sonnenschein belohnt, was er lautstark mit einem Halelulja annahm, diese Hessen mit ungarischem Blut in den Adern….., spätestens jetzt war auch der letzte Waller abgehauen…

Mit der Sonne verschwand unser Schirm und ungebrochener Tatendrang erwachte, jetzt war wieder driften angesagt, auf geht’s zu den Wallern….
 


Einige Kurven weiter brachten wir die Posen wieder ins Wasser, nun durfte ich erneut glänzen indem ich Spitzi ein paar Einstellungen an seiner Kamera erklärte und wir das Ergebnis sofort testeten, was bot sich mehr an als ein Waller, denn ein kleines Exemplar nahm meinen Aal und ich versuchte mit einem Bein zu drillen, was angesichts dieser Größe auch gelang, denn ich musste nur einholen. Spitzi schoss die Aufnahmen, der Anfang war gemacht und auch mein Kapitän hatte somit etwas lernen können….
 

Keine halbe Stunde später durfte ich wieder drillen, dieses Mal war der Wels und auch die Gegenwehr etwas größer und ich wagte sogar die einbeinige Handlandung, die gelang…


Kaum hatten wir abgeklatscht und ich saß gerade wieder auf meinem Krankenstuhl, rief Andy durch, dass Guide Mario mit Gästen einen Brummer von 225cm auf die Schuppen gelegt hatte, da fuhr dieser bereits an uns vorbei, natürlich nicht ohne Bilder gemacht zu haben…
 


Es ging nach der Fotosession mit dem sehr schönen Fisch noch weiter den kleinen Po hinunter, einige Echos konnten wir ausmachen, ebenso Stellen bis zu 12 m Wassertiefe, allerdings konnten wir nur einen weiteren kleineren Waller überlisten, und ob Ihr es glaubt oder nicht, mit großen Fischen wäre ich wahrscheinlich noch überfordert gewesen. Spitzi, der sich immer noch sehr um mein Wohl bemühte und daher nur zwei Mal über mein lediertes Bein stolperte, hätte mich beim harten Drill sicher festgehalten….
Immer weiter ging es in den kleinen Po hinein, tolle Hindernisse taten sich auf, allerdings dämmerte es bereits und bei dem vorhandenen Treibholz wäre es zu riskant gewesen die 40 Minuten lange Rückfahrt anzutreten, also beschlossen wir ins Camp zu schippern….

Nach abenteuerlicher Fahrt meines Po – Delta Kommander legten wir im Camp an und saßen später gemütlich in einer großen Runde zusammen, um Details zum Ablauf unseres Po – Events abzustimmen. Nach reichlich Feuerwasser, bezogen wir in der Nacht unsere Betten und auch das schnarchen von Armin war mir egal…..
 


Der 3.Tag

 

Der letzte Tag, Heinz wollte unbedingt am Hauptstrom angeln um sich vom Umfeld einen besseren Überblick zu verschaffen, wir taten das, denn das Treibholz wurde mittlerweile weniger und der Wasserstand war zwischenzeitlich auch gesunken. Es ging driftend flussabwärts in Richtung Brücke Adria, den ganzen Morgen suchten wir Echos, fanden aber keine, es war wie verhext. Armin und Heinz kamen kurz vorbei und teilten uns mit, dass sie wieder in den kleinen Po fahren wollten…..

Trotz eines Schweinsbratens zu Mittag den mir Spitzi empfohlen hatte, zogen sie sofort von dannen, wir verköstigten allerdings das Menü mit Heißhunger, also Jungs, Sonntags Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut !!

Nach dem gelungenen Mahl war auch bei uns wieder die 55km lange Wasserstrasse angesagt, als wir bei den beiden ankamen und hörten, dass sie noch nicht erfolgreich waren, war ich froh wenigstens gut gegessen zu haben. Wir fuhren jedenfalls noch weiter, viel weiter…..
 


Vorbei an herrlichen Plätzen und immer wieder viel Holz, der Uferbereich wechselte trotz fehlendem Laubkleid immer wieder sein Gesicht, mittlerweile war es Windstill, dennoch kam ein permanenter Wellengang zu Stande, verantwortlich dafür waren die Auswirkungen der Gezeiten, für mich faszinierend und die Posen tauchten auf und ab…
 


Spitzi vollführte eine Lehrstunde in Sachen driften, geschickt schleuste er immer wieder den Posenteppich um das Treibholz und wieder zum ausgewählten Platz, ich zollte diesen Manövern größten Respekt und bediente ebenfalls ab und an die Fernbedienung des E – Motors…, entweder ziehen oder treiben, Konzentration ist das A und O bei dieser anspruchsvollen Methode!!

Ich schaute entspannt dem auf und ab zu, bis ich sah das eine Pose fehlte, Spitzi setzte den Anschlag und drückte mir die Rute in die Hand, etwas mehr Widerstand machte sich am anderen Ende bemerkbar und nach einigen Bildern von Spitzi, landete ich einen halbstarken Waller sicher im Boot…
 


Ich war noch in Gedanken, wieder eine Pose weg, beim Drill merkte ich das es wieder ein kleiner Bursche gewesen sein muss, dennoch Spaß hatte es mir schon gemacht…

Beim versorgen des Fisches entdeckte ich wahrlich seltsames, neben unserem sauber gehakten Vorfach, schaute noch ein weiteres aus dem Schlund. Noch nicht alt oder verwittert, nein es war relativ frisch und abgeschnitten worden. Überhaupt war dieser Wels ein Unikum, denn eine seiner Barteln war seltsam verwachsen, was wir natürlich auch als Foto festhielten..
 


Trotz des optimalen Platzes erwischten wir einen Kindergarten unter Wasser, denn weitere 5 Waller knapp über einem Meter nahmen unsere Aale, wir hatten trotzdem Freude, wenn sich nur nicht der Rollenbügel meiner Okuma verabschiedet hätte, ist er einmal ausgehängt, hält er nicht mehr. Da ich auch einer derjenigen war, die diese Rollen empfohlen hatten, so ist es auch meine Pflicht auf Schwachpunkte aufmerksam zu machen, und das was ich hier geschildert habe, ist leider einer !!
 

Spät fuhren wir wieder zurück, zurück blieb auch ein gewaltiger Eindruck, viele aussichtsreiche Stellen und Löcher hatte ich in den vergangenen Tagen kennen gelernt, klar das ich das beim Event ausnützen werde, irgendwann kommt er bestimmt, der Kracher hinter dem ich bereits über 4 Jahre in Italien her bin….

Im Camp erfuhren wir, dass Heinz zwar Bisse an seinen Montagen hatte, allerdings die falschen Haken verwendete, da ich große Vorurteile diesbezüglich habe, gehe ich auch nicht in die Tiefe, nur soviel sei gesagt, bei meinen Haken wird es immer einen Anschlag geben !!
Spitzi verabschiedete sich gegen 23 Uhr von uns, er musste zurück nach Wien, wir schliefen uns aus und nach dem Frühstück hieß es auch für uns, zurück in die Heimat !!

Zum Schluss noch einen persönlichen Dank an Dich lieber Spitzi, es ist nicht alltäglich was 3 Tage auf der Wallerdundee deinerseits unternommen wurde, damit ich einigermaßen klar kam und etwas zu sehen bekam…, meine Revanche folgt auf dem Fuße..

Auch Armin und Heinz sei Dank für das tragen meines Tackles und anderen Aktionen, beim nächsten Mal bin ich wieder ganz der alte, hoffe ich jedenfalls, wenn nicht habt Ihr ja bereits Routine……

Mein Fazit :

Eine mittlerweile durch Sonneneinwirkung ,, geschälte ,, Nase, eine zufrieden stellende Fang – Bilanz und das Versprechen an der Durchschnittsgröße noch zu arbeiten, vielleicht sogar noch vor dem Po – Event…

Zum Po – Event selbst kann ich nur jedem Teilnehmer empfehlen, sich für einen Tag einen Guide zu nehmen, dass ist gut angelegtes Geld und das Camp ist außerdem in der Lage bis zu 18 Angler täglich zu guiden. Man spart sich Zeit und Nerven und erhöht ungemein die Chancen auf einen erfolgreichen Verlauf unserer Veranstaltung, glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche, denn auch die Teammitglieder werden alles geben müssen um erfolgreich bestehen zu können….., die Drifterei ist effektiv die beste Methode im Delta, zwar ist sie keine Hexerei, bedarf aber einer ausführlichen Einweisung.

Klar, ich kann mit Boje oder aus dem verankertem Boot fischen, aber das statische fischen hält gegenüber dem Driften keinen Vergleich stand, dass ist auch der Grund warum bei den Wallerknallern seit nunmehr fast 10 Jahren auf diese effiziente Variante gesetzt wurde und das überaus erfolgreich !!
Über Andys Wallercamp haben alle die Möglichkeit dieses zu tun, ich tat es bei meinem ersten Trip ebenso…

Für alle die sich nichts unter dem Begriff ,, DRIFTEN ,, vorstellen können, hier mein bescheidener Versuch etwas Licht ins Dunkel zu bringen.......

Nützliche Infos zur Skizze :

1. Die längste Rute oder die mit dem höchsten Punkt über dem Boot, sollte auch am weitesten ausgebracht werden

2. Die Posen sollten untereinander genügend Abstand vorweisen, beim schleppen ( die Posen bewegen sich dann auf der gestrichelten Linie alle in die Mitte ) entsteht sonst Schnursalat.

3. Die Tipprute direkt am Boot wird auf Grund gelegt und ständig gehoben bzw. gesenkt.

4. Auch wenn es sich unglaublich anhört, manche Profis bringen bis zu 12 Ruten pro Boot aus, dass funktioniert nur dann, wenn über große Distanzen gefischt wird und der Bootsführer über genügend Erfahrung verfügt.

5. Die Anordnung der Ruten ist unterschiedlich, sie ist abhängig von Wind und Strömungsverhältnissen.

6. Die Fernbedienung des Driftmotors sollte immer in die gleiche Richtung zeigen, egal wo man sitzt oder sie anbringt, verdreht man sie, werden alle Manöver seitenverkehrt ausgeführt und das Chaos ist vorprogrammiert.

7. Es sieht schwieriger aus, als es ist, wenn jeder seine festen Aufgaben an Bord hat. Wir hatten damals bei unserem ersten Aufenthalt im Delta nach einem Tag Guiding bereits 9 Ruten fast störungsfrei ausbringen können und fingen auch Fische…

8. Bei einem Biss sollten alle störenden Ruten umgehend eingezogen werden, ein erneutes setzen der Posen ist sinnvoll, wenn der Anker zuvor ausgebracht wurde..
 

In diesem Sinne ..... bis bald am Po
Euer Roland Petri

 

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