
Ich sitze am Strand von Portugal und beobachte
die auslaufenden Fischerboote. Doch meine Gedanken sind nicht am Meer,
längst plane ich im Kopf den bevorstehenden Frankreich Trip. Meine Black Cat
Ruten sollten ein letztes Mal ausgiebig getestet werden und der Auftakt für
meine kommende DVD Reihe sollte gedreht werden. Bei diesem Projekt
begleiteten mich 5 Freunde. Mein langjähriger Angelpartner Benjamin,
Matthias sowie Peter und Tobias vom Team Neckarwaller.
Vorbereitungen bei solchen Unternehmungen sind
das wichtigste, schließlich weiß man nie genau auf was man sich einlässt und
welche Bedingungen vor Ort herrschen. Wir beschlossen mit Leichtgepäck zu
reisen (Schlauchboote und Faltboote) und auf große Boote und Trailer ganz zu
versichten. So waren wir flexibel und konnten an jeder Stelle auf den Fluss
und diesen auch schnell wieder verlassen.
Das erste
Ziel der Reise war die Rhone weit im Süden, 860km lagen vor uns.
Nach etwa 10 Stunden Fahrt
überquerten wir nähe Avignon das erste Mal den imposanten Fluss,
Erinnerungen an das Erlebte der vergangen Jahre stiegen in mir
auf und ich erlebte eine ungeheure Euphorie.
Die Rhone zählt für mich neben dem
Po zu den produktivsten Gewässern was Großwaller betrifft.
Dieser Fluss kann einem alles nehmen, aber auch den Fisch des
Lebens bescheren. Das Angeln an der Rhone gehört zu den
härtesten Geschäften überhaupt. Starke Strömung, viel Treibgut
und schnelle Wasserschwankungen können einem den Spaß an der
Sache rauben. Auch die Montagen, besonders bei der
Karpfenfischerei, sind weit entfernt vom Üblichen. 5kg Steine
kommen ersetzen das Blei, Abrissleinen statt Safety Clips, 5l
Wasserkanister als Auftriebskörper usw. Ich finde diese Art zu
Angeln einfach Herausforderung pur.
In der
Nachtangelzone angekommen, setzten wir schnell unsere Boote ins
Wasser, beide jeweils mit 5 PS Motoren ausgestattet. |
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Die erste Erkundungstour lässt mich erschrecken. Die
Wassertemperatur ist gerade über 9 Grad und ein eisiger Wind
donnert über das Rhonetal.
Um erfolgreich zu angeln, trennen
sich die Wege des Teams, Benni und Mathias bleiben nähe Avignon
sitzen, Peter, Tobi und ich fahren 12 km weiter den Fluss
hinunter. |
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Da wir uns noch
mitten in der Raubfischschonzeit befinden und auch gezielt auf
Karpfen fischen möchten fällt die Platzwahl nicht sehr leicht! |
In den Abendstunden ist es aber vollbracht und die Ruten liegen
im Wasser, ein heißer Kaffe wärmt die Kehle. Die Karpfenruten
haben wir auf einer Strecke von 250m verteilt und richtig Futter
abgekippt, die Welsruten liegen alle grundnah, als Köder dienen
uns Tauwurmbündel und Tintenfische, die zuvor in Heringsoel
eingelegt wurden. Tobi steht als erster in der Arena, ein 30
Pfünder Rhone Schuppi lässt die Spiele beginnen
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3 Waller bis
1,62cm kann das Team zusätzlich auf der Habensseite verbuchen.
Am nächsten Tag ist nichts mehr von dem milden Klima zu spüren
und unser Spot, eine lange flache Flusspassage, gestaltet sich
zum waren Surfer Paradies um. Wir müssen weiter, entscheidet das
Team und kurze Zeit später sitzen wir wieder im Auto, die Boot
auf dem Dach und dringen noch tiefer in die Wildnis bei Avignon
ein. In der darauf folgenden Nacht fängt Benni und Mathias sehr
gut, sie landen 2 Waller bis 1,91cm |

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Unsere Ruten
blieben still, lediglich die Karpfen und Barben rissen uns hin
und wieder aus unseren Träumen.
Am nächsten
Morgen ist die Wassertemperatur rapide in den Keller geschossen
und wir beschließen wieder zu packen und in den Norden zu moven.
Benni und Mathias blieben bei Avignon und wollten die Schlecht
Wetter Front aussitzen. |
Die Saone ruft!
Für uns war das Ziel für die
kommenden Angeltage klar, eine lange langsam strömende
Flachwasserpassage an der Saone. Peter und ich wussten genau,
was in diesem Gebiet ein paar wärmende Sonnenstrahlen ausmachen
können. Leider ist dieses Gebiet keine Nachtangelzone und so
konnten wir in Ruhe den Abend mit einem Gläschen Rotwein
ausklingen lassen. Gegen 5 Uhr am nächsten Morgen war aber
Aktion angesagt um die Tageszeit nutzen zu können. 5 Ruten
fischten wir mit Hot Chili Pop Ups auf Karpfen, die Black Cat
Ruten wurden mit Merkel Montagen und Unterwasserposen bestückt
und entlang der Strömungskante abgelegt. Bereits in den ersten
Angelstunden ging der Tanz los.
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3 Waller bis 2,07 konnten den
saftigen Wurmbündeln nicht wieder stehen.
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Am folgenden Tag brannte die Sonne brachial auf uns hinunter,
man konnte auf dem Echolot fast mitverfolgen, wie das
Oberflächenwasser an Temperatur gewann. Mittags dann plötzlich
ein Hammer Biss auf einen 240m weit entfernten Köder. Tobi
setzte den Anhieb ich hatte die Videokamera in Position. Der
Fisch ließ brachiale Schläge auf das Material und den Fänger im
Drill wirken, nach 14 Minuten war er dann in Ufernähe, ich
erkannte sofort was da Sache war. Ein riesiger Schädel kam in
greifbare Nähe. Das Maßband zeigte eine beachtliche Länge von
2,33m, der Zeiger der Waage pendelte sich bei 84 Kilo ein.
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Unglaublich, solch ein Fisch. Nachdem der Fisch versorgt wurde
und die Sonne langsam in ihrer Brennkraft nach ließ, kam der
zweite Biss, auch diesmal erkannte man sofort, dass es sich um
einen Großen handeln muss. Nur schwer stand der Fisch in der
Tiefe und machte Druck. Die Bremse der Big Pit gab langsam
Schnur frei und die Black Cat Big Baiter war zum Halbkreis
gebogen. Nach weiteren 4 Minuten konnte ich für Peter den
nächsten Franzosen greifen. 2,28m brachte diese Rakete, auf das
Wiegen versichteten wir diesmal, da es im unwegsamen Gelände zur
Prozedur für Fisch und Angler wird. Wir schätzen den Fisch auf
160 Pfund.
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In den letzten
uns verbleibenden Angelstunden fingen wir noch 9 Waller zwischen
1,30m und 2,07m in diesem herrlichen Fluss. Ich möchte unbedingt
darauf hinweisen, sich in den Tagesangelzonen an das
Nachtangelverbot zu halten, es wird streng kontrolliert. Auch
wir kamen in den Genuss einer Kontrolle, die wir mit Hilfe eines
Dolmetschers gut meistern konnten.
Auf dem Rückweg
traf sich dann noch die ganze Sippe kurz vor Mühlhausen.
Fazit: In 7
Angeltagen konnten wir 24 Waller bis 2,33m und 6 Karpfen bis 30
Pfund fangen.
Mitte Mai werden
wir zurückkehren, aber dann ausschließlich auf Karpfen fischen,
hier sind noch einige Rechnungen offen!!
Ich möchte mich
bei meinen Freunden, die mich bei dieser Tour begleitet haben,
bedanken. Besonders für den Zusammenhalt und Kampfgeist in den
harten Zeiten. |
Abschließend wünsche ich allen eine
erfolgreiche Saison 2007
Nur Zusammen sind wir stark!!
Grüsse Euer Stefan

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